Berggipfel

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Ein Gipfel ist die höchste Stelle eines Berges oder eines Gebirgszuges. In der Geomorphologie wird auch der Begriff Kuppe verwendet.

Das Wort ist seit etwa 1400 bezeugt (oberdeutsch) und seit dem 15./16.Jahrhundert schriftsprachlich. Dialektformen sind u.a. Gippel, Giffel, Gipf und Güpfel, während das verwandte Wort Gupf abgerundete Formen bezeichnet.
Seit etwa 1700 wird Gipfel auch bildlich verwendet. Das zugehörige Zeitwort gipfeln kann neben Bergen z.B. auch Wolken, Bäume, Bauwerke, Geräte oder Vorgänge beschreiben. Im Pflanzen- und Weinbau bedeutet es das Kappen eines Wipfels oder eines Triebes.

Der Übergang zwischen zwei benachbarten Berggipfeln wird Sattel oder Pass genannt, in den Alpen werden je nach ihrer Form und Steilheit auch Scharte, Joch im Namen verwandt. In anderen Gebirgen gibt es dafür auch regionaltypische andere Bezeichnungen.

Der geologische Aufbau eines Gipfels kann sich von seiner Umgebung unterscheiden - was oft in den Kalkalpen der Fall ist (siehe auch sog. Zeugenberge). Zur Formenfülle von Berggipfeln trägt auch die Gesteinsart und ihre Klüftung, die vorherrschende Erosion bzw. Verwitterung und die Tektonik (Gebirgsbildung) bei. Auch der Bewuchs kann eine gewisse Rolle spielen.

Die Form von Gipfeln spiegelt sich oft im Grundwort ihrer Namen wieder, während sich der erste Namensteil (Bedeutungswort) aus der Lokalität (Orts- oder Talname, Gestein, Farbe, Flora, Gefährlichkeit, Wetter usw.) ergibt:

  • scharfe oder sehr steile Gipfel heißen oft Spitze (rätorom. Piz), Eck, Horn (Cornu, schweiz. Gorner), First, Riffel, Zinken, Cima usw.,
  • ein runder Gipfelaufbau kann mit dem Suffix Kogel bzw. Kofel, Kopf, Koppe, Nock, Gupf, Staff (mhd. Trinkbecher) oder Kulm bezeichnet werden,
  • bei markanten Felsabstürzen mit Wand, Kanzel, Fluh, Stock und dgl. (z.B. Trisselwand, Benediktenwand, )
  • ein flacher Gipfelbereich mit Tafelberg, Höhe, Alpe oder Stuhl, bzw. mit speziell lokalen Bezeichnungen wie Fluh, Eibl (Älpl
  • während die Suffixe Berg, Stein oder Gippel keine bestimmte Form implizieren.

Manche Gipfel bestehen aus einem einzigen großen Felsblock. In den meisten Hochgebirgen stürzt alle paar Jahre ein solcher Gipfelfelsen zu Tal, sodass die Höhe um einige Meter abnimmt. Langfristig "wachsen" die Berge jedoch aus geologischen Gründen um etwa 1mm/Jahr und bleiben somit statistisch etwa gleich hoch.

Im Sprachgebrauch von Mittelgebirgs-Bewohnern und -Besuchern kann «Gipfel» auch einen freistehenden Felsen bezeichnen. In Sachsen ist der Begriff sogar definiert als „Mindestens 10 Meter hohes, freistehendes nur durch Klettern, Sprung oder Überfall zu erreichendes Felsgebilde.“


Siehe auch:

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